Wer Ja sagt macht Umsatz, wer Nein sagt gewinnt

Als Growth Catalyst mit über 30 Jahren Corporate-Erfahrung bei Konzernen wie Siemens, Swisscom und Manpower zeigt sich: Der Satz klingt provokant, trägt aber eine enorme Wahrheit in sich. Die Praxis als Experte für Gute Unternehmensführung in Zeiten des Umbruchs hat in über 100 KMU-Projekten deutlich gemacht, dass die Verwechslung von Umsatz mit Erfolg Unternehmen ruinieren kann.

Umsatz ohne Marge ist wertlos

Viele Unternehmer und Vertriebsteams verwechseln Umsatz mit Erfolg. Die Zahlen sehen toll aus in den Reports, beruhigen die Banken und machen sich gut in Präsentationen. Doch Umsatz ohne Marge ist nichts wert. Ich kenne Unternehmen, die stolz von Millionenumsätzen sprechen und gleichzeitig kaum liquide Mittel haben. Warum? Die Deckungsbeiträge fehlen. Noch schlimmer: Manche nehmen sogar negative Deckungsbeiträge in Kauf, nur um einen prestigeträchtigen Kunden zu gewinnen. Sie hoffen, es mit anderen Kunden wieder reinzuholen. Vergiss das. Es funktioniert nie. Negative Deckungsbeiträge sind die Todsünde im Business. Frag dich bei jedem Deal: Was bleibt wirklich hängen? Denn Umsatz ist Eitelkeit, Gewinn ist Realität.

Die Lösung: Wertbasierte Preisgestaltung

Wenn du genau weißt, welchen Wert deine Angebote für deine Kunden bringen – und das idealerweise mit deinen Kunden zusammen ermittelt hast – dann kannst du auch profitstarke Angebote machen und entsprechend Gewinn generieren.

Das falsche Ja kostet dich Marge

Das Problem ist nicht nur das Verkaufen an sich. Das eigentliche Problem ist das zu schnelle Ja. Als Growth Catalyst bei BLUNARANJA, meiner Boutique-Agentur für Neukundegewinnung sehe ich täglich diese kostspieligen Fehler:

Die drei verhängnisvollen Ja-Sager-Fallen

1. Ja zu Kunden, die nicht zahlen wollen Gerade in Zeiten mit schlechter Zahlungsmoral musst du deine Kunden genau qualifizieren.
2. Ja zu Rabatten, die deine Kalkulation sprengen Das Schlimmste: Rabatte anbieten, bevor überhaupt jemand danach gefragt hat. Davon rate ich dringend ab.
3. Ja zu Projekten, die du nicht sauber leisten kannst Ich habe einen CEO erlebt, der sein Unternehmen an den Rand des Ruins brachte – mit Projekten, für die die Kompetenz fehlte. Die gut laufenden Geschäftsbereiche konnten das nicht mehr auffangen.
Diese Jas erzeugen kurzfristig Umsatz, fressen aber deine Marge auf. Bei nicht leistbaren Projekten musst du ständig nachlegen. Das klare Nein hingegen schützt deine Ressourcen und Profitabilität.

Nein sagen heißt Kunden filtern

Im Vertrieb bedeutet Nein sagen nicht, Chancen zu verpassen. Es heißt, Chancen zu filtern. In meiner Arbeit als Experte für Gute Unternehmensführung in Zeiten des Umbruchs habe ich erlebt, wie Teams 80% ihrer Zeit in falsche Leads steckten – nur aus Angst, Nein zu sagen.

Das Pipeline-Dilemma in größeren Organisationen

In größeren Organisationen ist es oft noch schlimmer. Die Pipelines werden ständig überprüft. Mit jedem Nein verlierst du eine Opportunity. Bis du das wieder aufgefangen hast, dauert es. Also hält man an Opportunities fest, die nichts bringen, redet sie sich aber schön. Die Folge: Umsatz ohne Gewinn. Die Lösung: Klare Qualifikationskriterien. Nur weil jemand kaufen will, heißt das nicht, dass du verkaufen solltest.

Die Mut-Frage: Ja erfordert wenig, Nein viel

Viele Vertriebler und Geschäftsführer fürchten Ablehnung. Sie wollen den schnellen Abschluss. Doch wahre Professionalität zeigt sich darin, Nein zu sagen, wenn die Bedingungen nicht stimmen. Nein ist kein Verlust – es ist ein Schutzschild. Es bewahrt dich vor:
  • Unprofitablen Deals
  • Kunden, die dich auslaugen
  • Endlosen Nachverhandlungen
Nein heißt auch, klare Grenzen zu setzen und aufzuhören, Opportunities hinterherzulaufen.

Unsere Regel bei BLUNARANJA

Wir haben das Kriterium: Keine Follow-ups nach zwei Monaten. Das ist keine Bockigkeit, sondern statistischer Realität geschuldet. Wenn wir länger als zwei Monate an einer Opportunity dran sind, wird es in 99% der Fälle nichts mehr.

Qualität schlägt Quantität

Es geht nicht darum, möglichst viele Aufträge hereinzuholen. Es geht darum, die richtigen Aufträge zu bekommen. Die Formel für nachhaltigen Erfolg:
  • Lieber 10 Kunden, die dich respektieren und fair bezahlen, als 50, die dich auspressen
  • Lieber weniger Umsatz, dafür stabiler Gewinn
  • Lieber fokussiert als verzettelt

Die Rahmenbedingungen müssen stimmen

Du brauchst eine Kostenstruktur, die dich nicht unter Druck setzt, jedem Deal hinterherlaufen zu müssen. In meiner Zeit als General Manager hatte ich eine der schwierigsten Management-Situationen: Nur ein Angebot (SAP-Beratung) lief wirklich gut, der Rest war mittelmäßig. Die Lösung:
  1. Unprofitable Geschäfte eliminieren oder einfrieren
  2. Gemeinkosten drastisch anpassen
  3. Fokus auf profitable Bereiche
Mein Learning: Stelle nicht zu schnell ein. Ich habe diesen Fehler selbst gemacht. Erreiche erst mit geringeren Mitteln und klarem Fokus den Break-Even, dann baue langsam auf. Sonst rennst du wieder dem Gewinn hinterher.

Nein als Wachstumsstrategie

Ein strategisches Nein schafft Raum für echte Chancen: Nein zu Dumpingpreisen → Türöffner für Qualitätskunden Nein zu Überlastung → Kapazität für profitable Projekte Nein zu schlechten Deals → Fokus auf Wertschöpfung Dein Nein ist nicht das Ende – es ist der Anfang eines besseren Geschäfts.

Die sechs Kernprinzipien für profitables Wachstum

  1. Umsatz ohne Marge ist wertlos
  2. Ein falsches Ja kann teuer werden (Ich habe das bis in die hunderte Millionen Euro Bereiche gesehen)
  3. Ein Nein schützt deine Ressourcen
  4. Qualität schlägt immer Quantität
  5. Fokus schafft Profitabilität
  6. Dein Nein ist eine Wachstumsstrategie

Praktische Umsetzung für dein Business

Wenn du diese Prinzipien in deinem Geschäft beherzigst – im Vertrieb, aber generell im gesamten Business – wirst du nicht nur Umsatz machen, sondern Gewinn sichern. Die Herausforderung: Ein gesamtes Geschäft so zu strukturieren, dass es gewinnorientiert arbeiten kann und nicht rein umsatzorientiert arbeiten muss.

Deine nächsten Schritte

Du denkst jetzt vielleicht: "Das klingt logisch, aber wie setze ich das konkret mit meinem Team um?" Als Growth Catalyst zeige ich dir mit meinem Team, wie du einen sauberen Vertrieb aufbaust, der nicht nur Umsatz jagt, sondern Gewinn bringt. Wir strukturieren dein gesamtes Geschäft für Profitabilität statt reiner Umsatzjagd. Interessiert an Gewinnmaximierung durch klares Nein? Schreib mir an info@lessons‒to‒grow.de und wir organisieren ein Gespräch.

Die entscheidende Frage an dich

Wie oft hast du in den letzten drei Monaten Ja gesagt, obwohl dein Bauchgefühl Nein sagte? Und was hat dich das gekostet – nicht nur finanziell, sondern auch an Energie und Ressourcen? Denk dran: Es geht nicht um Umsatz. Es geht vornehmlich um Gewinn. Lange Rede kurzer Sinn: Wer Nein sagen kann, gewinnt.

Über Armin L. Rau: Growth Catalyst und Experte für Gute Unternehmensführung in Zeiten des Umbruchs. 30+ Jahre Corporate-Erfahrung (Manpower, Swisscom, Siemens) und MBA der Henley Business School. Gründer von BLUNARANJA und Host des Podcasts "Lessons to Grow". Spezialisiert auf nachhaltiges Wachstum für ambitionierte KMU-Unternehmer durch die bewährte GROWTH Formula.
Blaues Bild mit weißem Text: „OPENING DOORS. MAKING YOU GROW.“ und „ARMIN L RAU“ sowie Logo.